Roman Bodenmüller

Abteilungsleiter Bau & Haustechnik
Seit 6 Jahren bei der Messe Friedrichshafen
Messeort: Messedach

Ein Interview auf 26 Metern: Wir treffen Roman zum Gespräch auf dem Messedach der A1, der größten Halle des Geländes in Friedrichshafen. Entspannt steht er da und scheinbar unbeeindruckt von der Höhe, als wäre dies ein ganz normaler Ort für ein Treffen. „Hast du keine Angst hier oben?“, fragen wir ihn. „Nee“, grinst er. Höher als die A1 ist nur das Dach des Verwaltungsgebäudes, mit dem ikonischen „Messewürfel“. Auch dort oben war Roman schon und gibt zu: „Da muss ich aber nicht unbedingt bis ganz vor zur Kante gehen...“. Als Abteilungsleiter der Bau & Haustechnik kennt er jeden Winkel des Geländes wie seine Westentasche. Und trotzdem: „Bei jedem Rundgang findet man nochmal einen Raum, in dem man noch nie war.“ Unschlagbar ist für ihn der spektakuläre Blick vom Messedach: „Bei schönem Wetter hat man von hier einen herrlichen Ausblick vom Flughafen über den Bodensee bis zum Säntis.“ Diese Faszination verfliegt auch nach sechs Jahren bei der Messe nicht.

Von hier oben sieht man das Gewusel, das auf dem Gelände herrscht, denn es ist gerade Umbauphase zwischen zwei Messen: „Die meisten Leute unterschätzen die Dauer der Vorbereitungen. Dass die Jungs aus der Veranstaltungstechnik schon vier Wochen vor einer Messe im Aufbau sind, wissen die Wenigsten“, erzählt Roman. Und trotzdem kommt es manchmal auf den letzten Moment an, weiß er. „An einem Tag ist die Halle leer und 24 Stunden später ist alles picobello hergerichtet. Egal wie knapp es manchmal wurde, ich habe noch nie erlebt, dass wir auch nur ein einziges Mal eine Messe später aufmachen mussten.“

Vom Hallendach geht es dann nach unten, in das Netzwerk aus Gängen und Schächten unter den Messehallen – das „Herz“ des Geländes nennt es Roman. Hier unten laufen sämtliche Kabel zusammen und versorgen über die längs durch den Hallenboden verlaufende Medienkanäle die Ausstellungsstände mit Strom, Druckluft, Wasser und Internet. Insgesamt sind 1.000 Kilometer Stromkabel hier verlegt, erklärt er: „Das ist einmal vom Bodensee bis an die Ostsee“.

Aufbau, Umbau, Abbau – das ist das Messegeschäft und auch das, was für Roman die Arbeit hier so spannend macht: „Alle zwei Wochen ein neues Set-Up, neue Leute, neue Erlebnisse, das macht unseren Job nie langweilig“, sagt er. Dabei sei jede Tätigkeit wichtig – von der kleinsten Schraube bis zur Abhängung vom Hallendach. Dazu gehört auch die Wartung der zentralen Geländeeinrichtungen: „Die Arbeit meiner Abteilung sieht man eigentlich gar nicht“, erklärt der Leiter der Bau & Haustechnik. „Zu unseren Aufgaben gehört, das Gelände das ganze Jahr über am Leben zu halten und zu pflegen. Im Winter muss die Heizung zuverlässig funktionieren, im Sommer die Kühlung.“ Dazu muss er die 12 Hallen und 87.500 m² der Ausstellungsfläche nicht notwendigerweise zu Fuß ablaufen: „Das ist schon cool. Per Knopfdruck kann ich durch die Gebäudeleittechnik von meinem Büro aus das ganze Gelände steuern, also zum Beispiel die Beschattung oder die Belüftung. Oder einen Kollegen erschrecken, indem ich das Licht aus der Ferne ausmache“, grinst er. Wenn er dann doch einmal das Gelände (mit prüfendem Blick) abläuft, entgeht ihm nichts: Mögliche Gefahrenstellen werden inspiziert, Zulieferer an das richtige Tor gelotst, Dienstleistende aufeinander abgestimmt und Aufgaben auf dem kurzen Dienstweg zugeteilt. „Jede Kleinigkeit ist wichtig“, sagt Roman abschließend.